
Offenes Wort eines Hoteliers zur Corona-Krise - (Gastbeitrag)
Ich schreibe Ihnen als Hotelier (30 Jahre Waldhotel Sonnenberg, waldhotel.com).
Wir alle suchen nach Antworten auf Fragen, die es bis vor wenigen Tagen noch gar nicht
gab. Gerne fasse ich für Sie zusammen, was ich jetzt vertreten kann – und im eigenen Betrieb aktuell umsetze.
Nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit. „Erst denken, dann handeln“.
Konnten Sie bislang von Ihrem Betrieb
leben, werden Sie es auch in Zukunft können. Wenn Sie Ihren Betrieb erhalten wollen ist geboten: Cash ist Trumpf! Sichern Sie sofort Ihre Zahlungsfähigkeit die nächsten 14 Tage. Ohne Angstschweiß beim Blick auf Ihr Geschäftskonto
können Sie dann kluge Entscheidungen fällen.
Kaufen Sie sich Zeit. Liquidität vor Rentabilität. Ich z.B. habe das Guthaben von Privatkonten, die ein Dispo erlauben auf das Geschäftskonto des Hotels überwiesen. Und zusätzlich
weitere private Mittel für Notzeiten – wir sind in einer Notzeit – auf das Hotelkonto überwiesen.
Warum: Unserer Branche wird geholfen werden. Die Bundesregierung steht im Wort vor 80 Millionen Deutschen. Klar, dass
es 4 Wochen dauern kann, bis das Geld kommt – aber es kommt. Dennoch: der Staat zahlt uns Gastronomen nicht die Schulden von gestern. Zeigen wir, dass wir solide sind und zuersteinmal unsere eigenen Mittel bereitstellen. Wer mit
negativen Girokonto Hilfen beantragt, wird viel argumentieren müssen bei Kreditanfragen. Wer nachweislich aus guter Lage unverschuldet durch den Virus Kredit benötigt, wird bessere Kredite schneller bekommen.
Was zuerst tun?
- Stellen Sie den Antrag auf Kurzarbeit. Sofort. Umso schneller bekommen Sie die Zahlungen Ihrer Löhne samt Sozialversicherungsbeiträger zurück. Warum? Das ist Ihre Liquidität im April! Ich habe den Antrag persönlich zum Amt gebracht.
- Gehen Sie Ihre privaten Mittel durch, die Sie auf Ihr Geschäftskonto überweisen. Versuchen Sie es bis zum Antrag auf Corona Hife im Haben zu halten! Nicht möglich? Notieren Sie Ihre Argumente, warum – dann haben sie es beim Antrag später einfacher (Z.B. saisonüblich vor Ostern, kürzliche Investitionen...)
- Sparen Sie Kosten. Überweisen Sie nur überfällige Rechnungen. Zahlen Sie nur Ihre Mitarbeiter pünktlich. Kündigen Sie Verträge, die Sie nicht brauchen. Verträge, die sie brauchen sind: Versicherungsschutz, alles was Sie brauchen,
um vom Aufschwung nach der Krise zu profitieren, Software, die Ihnen Geld bringt:
Sobald es aufwärts geht (die Corona Maßnahmen gelockert werden) – Sie wollen Ihren Betrieb ja erhalten – werden Anfragen auf Sie einstürmen. Alle Deutschen werden Konsum in Deutschland wollen. Seien Sie vorbereitet auf Buchungen und Reservierungen in kurzer Zeit in bislang nicht gekannter Größe. Nur mit moderner Software können Sie dann liefern und Ihr Produkt verkaufen. Seriöse Anbieter unterstützen Sie: Softwareanbieter stunden Ihnen mindestens einen Monat die Monatsgebühr. Danach greifen Ihre Maßnahme 1 und 2.
Sie gesund und lassen Sie den Kopf nicht hängen. Mein Vater sagte: Kopf hoch – wenn der Hals auch dreckig ist!
Ihr Hermann Nübel, Hotelier und Hotelberater
und Betreiber einer Unternehmensberatung.
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