
Der eigene Chef werden!
Aller Anfang ist schwer
Wer ein Unternehmen gründen will, muss alles aus dem Nichts aufbauen. Am Wichtigsten ist die Idee, was überhaupt angeboten werden soll: Eine Dienstleistung oder ein Produkt. Wer die Kunden sein sollen. Wie sich das Unternehmen präsentieren will. Dafür sind viele Überlegungen im Vorfeld nötig, die teilweise auch einiges an finanziellem Kapital verschlingen.
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich selbständig zu machen, z.B.:
- als Freelancer
- mit einem Startup
- mit einem Handwerksbetrieb
Es gibt Unternehmer, die sich alleine auf den Weg machen - andere haben Mitgründer oder finanzielle Unterstützer. Oder sie planen gleich mit Mitarbeitern. Je nach Geschäftsmodell müssen sie sich in einem bestehenden Markt behaupten oder aber neue Märkte erschließen. Das zweite ist vor allem dann der Fall, wenn neuartige Dienstleistungen oder Produkte angeboten werden sollen, die es so noch gar nicht gibt.
Allen gemeinsam ist: Sie haben noch keinen Kundenstamm und keine Bekanntheit - dies muss mit viel Marketing erst noch aufgebaut werden!
Sich Unterstützung holen
Es gibt diverse Möglichkeiten, sich bei der Gründung eines Unternehmens unterstützen zu lassen. Das sind in finanzieller Hinsicht vor allem Förderungen. Hier werden z.B. unterstützende Maßnahmen bezahlt wie die Agentur, mit der eine strategische Ausrichtung erarbeitet wird. Es gibt Förderdarlehen zu besonders günstigen Konditionen. Oder wer aus der Arbeitslosigkeit heraus gründet, kann mit dem Gründungszuschuss eine feste Zahlung in den ersten Monaten erhalten, die nicht zurückgezahlt werden muss.
Auch Beratung ist wichtig. Es gibt dazu verschiedene Anlaufstellen: öffentliche Stellen genauso wie kommerzielle Beratung. Und jede Menge Webseiten, die mit vielen Tipps, Tricks und Adressen wichtige Fragen beantworten können. In jedem Fall ist es sinnvoll, diese Angebote anzunehmen und sich vor der Gründung ausführlich damit zu beschäftigen.
Bekanntheit aufbauen
Auch wenn das Geld am Anfang möglicherweise noch nicht fließt: Am Marketingbudget zu sparen ist keine gute Idee! Jedes Unternehmen braucht eine Website und Geschäftsdrucksachen, um nach außen zu kommunizieren.
Ein Logo ist zwar nicht essentiell, aber die Einprägsamkeit eines Marktteilnehmers steigt mit einem guten Corporate Design enorm. Man kann sich das selbst erarbeiten - häufig sieht man es einem Logo dann auch an. Es ist unprofessionell und wirkt sich nicht selten negativ auf das Image aus. Besser ist es, wenn man einen Designer beauftragt. Günstige Logos können über Design-Portale gekauft werden. Wenn etwas mehr Budget zur Verfügung steht, ist ein Freelancer eine gute Adresse. Er wird genauer auf das Unternehmen und die Zielgruppe eingehen und ein Logo erstellen, das besser passt und auch weniger austauschbar ist.
Als Website reicht am Anfang ein One-Pager. Auch hier ist ein professioneller Auftritt wichtig. Es gibt von Providern diverse Baukastensysteme, die sehr günstig zu haben sind und wenig kosten. Allerdings sollte man ein Auge für das Layout haben, wenn man sich selbst daran versucht. Das gleiche gilt für Open Source-Systeme wie Wordpress, Joomla! und Co. Hier kann man günstige Templates erwerben, die teilweise auch schon Vorlagen für ganze Seiten mitbringen - allerdings sind die Websites bei Nutzung solcher Vorlagen einander oft sehr ähnlich. Auch hier kann ein Freelancer helfen.
Weitere Bekanntheit kann über Social Media generiert werden. Das eigene, noch neue Profil wird sicherlich von Bekannten und Verwandten gerne geteilt, um Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Damit ein solcher Auftritt dann auch erfolgreich ist, muss hier regelmäßig sinnvoller Content veröffentlicht werden. Relevanz und gutes Layout sind wichtig! Möglicherweise kann die Reichweite auch durch geschaltete Anzeigen gepusht werden. Das ist relativ günstig und kann durch passende Zielgruppeneinstellungen auch sehr gut justiert werden.
Kundenzufriedenheit nutzen
Wenn dann die ersten Aufträge kommen oder der Verkauf der Produkte anläuft, ist es enorm wichtig, hier gute Arbeit zu leisten. Das sollte zwar immer der Fall sein, aber bei den ersten Kunden ist das umso wichtiger - durch nicht zu unterschätzende Mund-zu-Mund-Propaganda kann das vielleicht gerade am Anfang noch schleppende Geschäft in Gang gebracht werden.
Kundenempfehlungen können auf mehrere Arten genutzt werden. Zum einen ist es sinnvoll, öffentliche Bewertungen zu erbitten. Rezensionen bei Google, Facebook, branchenspezifischen Portalen oder auch der eigenen Website sind ein gutes Werbeinstrument - vor allem, wenn Unternehmen und Produkt noch nicht bekannt sind.
Zum anderen ist es natürlich besonders erfreulich, wenn durch zufriedene Kunden unmittelbar Empfehlungen für das Unternehmen an Freunde oder Familie weitergegeben werden. So eine Empfehlung ist unter Umständen sogar besonders leicht zu erhalten: Oft fällt die Arbeit eines Handwerkers auf, das neue Bad ist ein Hingucker, der Garten völlig verändert, die Solaranlage bietet Gesprächsstoff! Unterstützen Sie Ihre Kunden darin, sich positiv über das ausführende Unternehmen zu äußern, indem Sie aktiv darum bitten, einen Flyer oder eine Visitenkarte weiterzugeben, wenn sie auf die Arbeiten angesprochen werden. Wenn Ihre Kunden selbst zufrieden mit Ihrer Arbeit sind, werden sie das gerne tun. Und keine Empfehlung wirkt stärker als die von Bekannten und Verwandten…
Zu guter Letzt ist aber auch der Neukunde vielleicht irgendwann ein Stammkunde - er kommt wieder, wenn er erneut Bedarf hat. Und dafür kann sich ein Unternehmen auch gerne zwischendurch mal durch einen Newsletter oder einen Flyer wieder in Erinnerung bringen.
Erfolgreich bleiben
Wenn der Laden schließlich läuft, vielleicht auch schon mehrere Mitarbeiter angestellt sind, muss dieser Stand gehalten, besser noch ausgebaut werden. Das heißt: Ein Unternehmen muss immer weiter an seinem Portfolio arbeiten, die Kundenzufriedenheit im Blick haben und Bekanntheit ausbauen. Was am Anfang noch ein Kraftakt war, funktioniert mit der Zeit vielleicht immer besser und einfacher. Der eine oder andere Weg hat sich als sinnvoller erwiesen als andere Methoden - davon kann man jetzt partizipieren und effektiver arbeiten. Vielleicht ergeben sich aber auch noch andere Möglichkeiten, die vorher nicht gegeben waren (z.B. weil jetzt genügend finanzielle Mittel verfügbar sind). Wichtig dabei ist es, immer wieder alle Maßnahmen zu überprüfen und ggf. zu optimieren. Die Arbeit am eigenen Unternehmen hört also nicht irgendwann auf.